Fritz Haag - Juffer Riesling Kabinett 2023

Das Weingut Fritz Haag
Das Weingut Fritz Haag liegt im Herzen der Mittelmosel und gehört zu den traditionsreichsten und angesehensten Riesling-Erzeugern Deutschlands. Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Gut im Jahr 1605, als der Ort noch Dusemond hieß. Um den Ruf der weltberühmten Weinbergslagen „Brauneberger Juffer“ und „Brauneberger Juffer Sonnenuhr“ weiter zu stärken – Lagen, die schon Napoleon zu den Perlen der Mosel zählte – wurde Dusemond 1925 in Brauneberg umbenannt. Bis heute trägt das Weingut daher den traditionsreichen Zusatz „Dusemonder Hof“. Die Weinberge des Gutes erstrecken sich über 29,65 Hektar und liegen in den besten Steillagen der Mittelmosel. Der Schieferboden prägt die Weine mit Eleganz, feiner Mineralität und einer unverwechselbaren Klarheit. Unter Wilhelm Haag, der 1937 geboren wurde und das Weingut über Jahrzehnte prägte, entwickelte sich Fritz Haag zu einem Synonym für Spitzenrieslinge von Weltrang. Seit 2005 führt Oliver Haag gemeinsam mit seiner Frau Jessica das Weingut in sechster Generation. Beide verbindet eine tiefe Leidenschaft für den Riesling und die Moselregion. Mit großem Respekt vor der Tradition, aber auch einem modernen, weltoffenen Ansatz führen sie die Philosophie ihres Hauses fort: kompromisslose Qualität, schonende Weinbergsarbeit und eine Vinifikation, die den Charakter jeder Lage unverfälscht zum Ausdruck bringt. Für Oliver Haag ist Wein „eine Wissenschaft für sich, die mich immer wieder fasziniert und staunen lässt“ – eine Haltung, die sich in jedem seiner Weine widerspiegelt.

Lage
Die VDP.GROSSE LAGE Brauneberger Juffer zählt zu den legendärsten Weinbergen der Mosel und ist parzellengenau abgegrenzt. Ihr Name geht zurück auf die drei unverheirateten Töchter – im moselfränkischen Dialekt „Juffern“ – des kurpfälzischen Kammerherrn Wunderlich. Schon Napoleon schätzte die Weine dieser Lage als Inbegriff höchster Qualität. Die Juffer liegt direkt gegenüber des Ortes Brauneberg und ist eine reine Südlage mit einer Steigung von bis zu 75 %. Der Boden besteht aus lockerem, feinem Schieferverwitterungsgestein mit Eisenoxideinschlüssen, das Wärme optimal speichert. Die Mosel selbst wirkt wie ein Spiegel, der das Sonnenlicht reflektiert und so zur gleichmäßigen Reifung der Trauben beiträgt. Durch das Zusammenspiel aus steinigem Boden, Flussnähe und mildem Mikroklima entstehen filigrane, feinfruchtige Rieslinge mit eleganter Säure und klarer Frucht.

Herstellung
Die Trauben werden sorgfältig per Hand gelesen, um nur vollreifes und gesundes Lesegut zu verwenden. Nach kurzer Maischestandzeit folgt eine schonende Pressung mit geringem Druck. Der Most wird durch natürliche Sedimentation vorgeklärt und anschließend im Edelstahltank auf der Feinhefe ausgebaut. Der Verzicht auf Schönungsmittel und die Arbeit mit natürlichen Hefen sorgen für reine, präzise Weine, die das Terroir der Brauneberger Juffer unverfälscht ausdrücken.

Verkostungsnotizen
Ein klassischer, schlanker Mosel-Kabinett mit brillanter Balance zwischen feiner Süße und präziser Schiefermineralik. In der Nase saftige Aromen von weißem Pfirsich, reifer Birne und einem Hauch Exotik, begleitet von feinen Blütennoten. Am Gaumen tänzelnd leicht, mit eleganter Säure, zarter Frucht und einem animierenden Trinkfluss. Der Nachhall ist lang, frisch und mineralisch geprägt – ein Musterbeispiel für die klassische Mosel-Stilistik: filigran, verspielt und dabei tiefgründig.

Speiseempfehlung
Dieser Riesling-Kabinett ist ein idealer Begleiter zu asiatischen Gerichten mit leichter Schärfe, feinen Fischgerichten, hellem Fleisch oder frischen Sommersalaten. Auch als Aperitif oder solo getrunken überzeugt er durch seine Leichtigkeit, Frische und pure Mosel-Eleganz. Serviert bei 8–10 °C entfaltet er seine ganze Finesse.