Rudolf Fürst - Spätburgunder Hundsrück GG 2020

Das Weingut
Das Weingut Rudolf Fürst in Bürgstadt zählt zu den Pionieren des modernen deutschen Burgunderstils. Seit 1638 besteht die Weinbautradition der Familie, die von Generation zu Generation weiter verfeinert wurde. Heute führen Sebastian und Isabell Fürst gemeinsam mit Paul Fürst das Weingut in vierter Generation – geprägt von tiefem Terroirverständnis, kompromissloser Qualitätsarbeit und burgundischer Präzision. Die Weißburgunder des Hauses genießen einen herausragenden Ruf: Sie verbinden die Finesse ihrer Herkunft mit der Handschrift eines der bedeutendsten Burgunder-Weingüter Deutschlands. Die Verbindung aus alter Genetik, ökologischer Bewirtschaftung, hoher Pflanzdichte und sorgfältigster Handlese macht jeden Wein zu einem präzisen Ausdruck seiner Herkunft und des Fürst-Stils: elegant, klar, strukturiert und stets von feiner Mineralität getragen.

Lage
Die VDP.GROSSE LAGE® Hundsrück wurde bereits 1525 erwähnt und gilt als die kleinste, steilste und zugleich historisch wertvollste Nachbarlage des Centgrafenbergs. Nach ihrer offiziellen Wiedereintragung im Jahr 2010 wurde ein Stück fränkischer Weinbaugeschichte neu belebt. Die Parzelle liegt als reiner Südhhang am Bürgstadter Berg – ein Prallhang mit bis zu 40 % Steigung, geprägt von extrem steinigem, dünnem Oberboden und tiefem Untergrund aus verwittertem, eisenhaltigem rotem Fels. Das warme Mikroklima, die optimale Sonneneinstrahlung und die hohe Drainagefähigkeit schaffen ideale Bedingungen für kleinbeerige, hochkonzentrierte Spätburgundertrauben. Alte Reben und Dichtpflanzungen von bis zu 17.000 Stöcken pro Hektar sorgen für höchste Intensität, Finesse und eine unverwechselbare Aromatik.

Herstellung
Die Vinifikation folgt dem burgundischen Leitbild, das im Weingut Fürst seit Jahrzehnten kultiviert wird. Die Trauben werden vollständig von Hand und in mehreren Lesedurchgängen selektiert. Anschließend erfolgt die spontane Gärung in offenen Holzbottichen – stets mit einem sehr hohen Anteil ganzer Trauben, teilweise bis zu 100 %. Diese Methode verleiht dem Hundsrück seine charakteristische Duftigkeit, seine seidige Struktur und seine unverwechselbare Komplexität. Die Reifung findet über 18 Monate in 228-Liter-Barriques aus französischer Eiche statt, stets präzise dosiert, um Struktur einzubinden, ohne den Wein zu beschweren. Unfiltriert gefüllt, zeigt der Hundsrück die pure Handschrift des Terroirs: kraftvoll, tief, nobel.

Verkostungsnotizen
Der Hundsrück präsentiert sich als großer Pinot von seltenem Format: kraftvoll und doch ätherisch, nobel parfümiert und voller Finesse. In der Nase zeigen sich rote Waldbeeren, Sauerkirsche, Hagebutte und feine Anklänge wilder Rosen, begleitet von subtiler Würze, Graphit, Eisen und einer kühlen, anmutigen Mineralität. Am Gaumen wirkt der Wein seidig, tief und strukturiert – getragen von reifem, feinkörnigem Tannin und einer klaren, vibrierenden Säure. Mit Luft entfalten sich Noten von Granatapfel, roter Johannisbeere, Veilchen, schwarzem Tee und einer erdigen Komplexität des roten Felsens. Der Nachhall ist außergewöhnlich lang, kraftvoll und dennoch fein – ein Wein mit großer innerer Spannung, Noblesse und enormem Reifepotenzial.

Speiseempfehlung
Der Hundsrück ist ein majestätischer Partner für anspruchsvolle Gerichte der feinen Küche. Besonders harmoniert er mit Wildgerichten wie Rehrücken, Hirschmedaillons oder Wildente, ideal ergänzt durch Pilze, Waldaromen oder dunkle Kräuterjus. Auch zu Kalbsbries, geschmorter Taube oder zart rosa gegartem Lamm zeigt er seine ganze Eleganz und Tiefe. Getrüffelte Pastagerichte, Risotto mit Waldpilzen oder feine französische Küche unterstreichen seine seidig-würzige Art. Selbst mittelkräftige Käsesorten wie gereifter Comté, Tomme oder Morbier heben seine aromatische Feinheit hervor. Ein Wein, der kulinarische Erlebnisse veredelt – und bleibt zugleich immer aristokratisch und präzise.