Fritz Haag - Juffer Sonnenuhr Riesling GG 2022

Das Weingut
Das Weingut Fritz Haag liegt im Herzen der Mittelmosel und gehört zu den traditionsreichsten und angesehensten Riesling-Erzeugern Deutschlands. Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Gut im Jahr 1605, als der Ort noch Dusemond hieß. Um den Ruf der weltberühmten Weinbergslagen „Brauneberger Juffer“ und „Brauneberger Juffer Sonnenuhr“ weiter zu stärken – Lagen, die schon Napoleon zu den Perlen der Mosel zählte – wurde Dusemond 1925 in Brauneberg umbenannt. Bis heute trägt das Weingut daher den traditionsreichen Zusatz „Dusemonder Hof“. Die Weinberge des Gutes erstrecken sich über 29,65 Hektar und liegen in den besten Steillagen der Mittelmosel. Der Schieferboden prägt die Weine mit Eleganz, feiner Mineralität und einer unverwechselbaren Klarheit. Unter Wilhelm Haag, der 1937 geboren wurde und das Weingut über Jahrzehnte prägte, entwickelte sich Fritz Haag zu einem Synonym für Spitzenrieslinge von Weltrang. Seit 2005 führt Oliver Haag gemeinsam mit seiner Frau Jessica das Weingut in sechster Generation. Beide verbindet eine tiefe Leidenschaft für den Riesling und die Moselregion. Mit großem Respekt vor der Tradition, aber auch einem modernen, weltoffenen Ansatz führen sie die Philosophie ihres Hauses fort: kompromisslose Qualität, schonende Weinbergsarbeit und eine Vinifikation, die den Charakter jeder Lage unverfälscht zum Ausdruck bringt. Für Oliver Haag ist Wein „eine Wissenschaft für sich, die mich immer wieder fasziniert und staunen lässt“ – eine Haltung, die sich in jedem seiner Weine widerspiegelt.

Lage
Die Brauneberger Juffer Sonnenuhr gilt als Herzstück der gesamten Brauneberger Weinlagen und zählt zur VDP.GROSSEN LAGE. Diese reine Südlage mit einer Steigung von bis zu 73 % ist ausschließlich mit Rieslingreben bepflanzt. Ihre besondere Form mit leichten Mulden und Erhebungen lässt einige Parzellen nach Südsüdost und andere nach Südsüdwest ausgerichtet sein – dadurch entsteht ein flacher, natürlicher Hohlspiegel, der die Sonnenstrahlen aus jedem Winkel einfängt und speichert. Die unmittelbare Nähe zur Mosel verstärkt diesen Effekt durch Reflexion, während die steilen Felsen über der Juffer Sonnenuhr das Mikroklima zusätzlich schützen. Der Boden besteht aus lockerem, feinem und tiefgründigem Schieferverwitterungsgestein mit einem außergewöhnlich hohen Steinanteil von etwa 75 %, der Wärme ideal speichert. Dieses perfekte Zusammenspiel aus Boden, Sonne, Mosel und Mikroklima bildet die Grundlage für die Entstehung hochfeiner, fruchtbetonter und filigraner Rieslinge mit unvergleichlicher Finesse.

Herstellung
Die Trauben werden ausschließlich von Hand gelesen und in mehreren Durchgängen selektioniert, um nur perfekt gereiftes Lesegut zu verarbeiten. Nach schonender Pressung bei geringem Druck erfolgt die Gärung mit natürlichen Hefen im Edelstahltank, um Frische und Präzision zu bewahren. Anschließend reift der Wein auf der Vollhefe, was ihm Komplexität und Struktur verleiht. Auf Schönungsmittel wird konsequent verzichtet, um die Reinheit und Authentizität der Lage zu erhalten.

Verkostungsnotizen
In der Nase zeigt sich der Riesling mit einer ausgeprägten Zitrusfrische, Noten von Orangenzeste, reifer Limette und gelbem Pfirsich, begleitet von einer feinen, rauchigen Schieferwürze. Am Gaumen entfalten sich saftige, dichte Fruchtaromen mit präziser Mineralität. Die Struktur ist elegant und vibrierend, getragen von einer lebendigen Säure und feiner Salzigkeit. Der Wein zeigt eine verführerische Balance zwischen Frucht, Frische und Tiefe. Der lange Nachhall ist cremig, salzig und konzentriert – mit purer, klarer Schieferaromatik, die typisch für die Juffer Sonnenuhr ist.

Speiseempfehlung
Ein idealer Begleiter zu edlen Fischgerichten, Schalentieren und feinen Krustentieren. Ebenso harmonisch zu hellen Fleischgerichten, asiatischer Küche mit Zitrusnoten oder schlicht als Solist, um die Tiefe und Präzision dieser Lage in Ruhe zu genießen. Serviert bei 8–10 °C entfaltet er seine ganze Eleganz und Mineralität.