Salwey - Eichberg Grauburgunder GG 2021

Das Weingut
Das Weingut Salwey in Oberrotweil am Kaiserstuhl steht für puristische, klar strukturierte und terroirbetonte Burgunderweine, die konsequent trocken ausgebaut werden. Unter der Leitung von Konrad Salwey, Winzer und Önologe, verbindet der Familienbetrieb traditionelle Handarbeit mit moderner, reduktiver Vinifikation. Die Trauben stammen aus löss- und vulkanisch geprägten Lagen und werden vollständig von Hand gelesen, um Präzision, Mineralität und Herkunft unverfälscht zu bewahren. Ein Großteil der weißen Burgunder reift im großen Holzfass, während die Rotweine klassisch im Barrique ausgebaut werden. Nachhaltigkeit, geringe Eingriffe und lange Hefereife bestimmen den Stil des Hauses, das heute zu den führenden Burgunderbetrieben am Kaiserstuhl zählt.

Lage
Der Oberrotweiler Eichberg ist eine der wichtigsten und eigenständigsten Lagen des Kaiserstuhls und wurde bereits 1820 erstmals mit Reben bepflanzt. Die Lage erstreckt sich entlang der nordwestlichen Seite Oberrotweils und grenzt an Bischoffingen; sie ist geprägt von einer spektakulären Exposition von Südost bis Südwest mit Steigungen von bis zu 50 %. Der Untergrund besteht aus verwittertem, schwarzem Vulkanboden, Aschetuff und Basaltgestein, die den Weinen eine markante mineralische Signatur verleihen. Eine dünne Lössauflage sorgt für zusätzliche Struktur, ohne dem Wein seine straffe, kantige Art zu nehmen. Die Böden speichern Wärme effizient und ermöglichen tiefreichende Wurzelsysteme, die den Reben auch in trockenen Jahren eine stabile Versorgung ermöglichen. Die überwiegend südöstliche Ausrichtung verhindert einen zu starken Hitzestau, wodurch die Weine ihre natürliche Säure besser bewahren können. Das Terroir des Eichbergs erzeugt kraftvolle, erdige und hochmineralische Grauburgunder mit klarer Linienführung, enormer Tiefe und ausgeprägtem Reifepotenzial.

Herstellung
Die Vinifikation folgt der Salwey-typischen, kompromisslos handwerklichen Herangehensweise. Die Trauben werden zu 100 % selektiv von Hand gelesen und anschließend mit hoher Gerbstoffauslösung als ganze Trauben gepresst, um Struktur und Komplexität zu intensivieren. Die Gärung erfolgt spontan und ohne Vorklärung bei moderaten Temperaturen im großen 1200-Liter-Holzfass aus Kaiserstühler Eiche. Anschließend durchläuft der Wein vollständig den biologischen Säureabbau, was ihm zusätzliche Weichheit und Balance verleiht. Die Lagerung auf der Vollhefe erstreckt sich über beeindruckende 36 Monate im großen Holzfass, was zu enormer Tiefe, cremiger Textur und einer außergewöhnlichen aromatischen Länge führt. Die Abfüllung erfolgt – typisch Salwey – ohne Filtration, um die natürliche Phenolik und die Terroirprägung vollständig zu bewahren. Diese lange, geduldige und traditionelle Ausbauweise hebt den Eichberg Grauburgunder deutlich von klassischen Burgunderstilen ab und macht ihn zu einem der charaktervollsten Grauburgunder des Kaiserstuhls. Der Wein verfügt über ein Reifepotenzial von mindestens 15 Jahren.

Verkostungsnotiz
Der Eichberg Grauburgunder GG zeigt einen erdigen, kantigen und äußerst eigenständigen Charakter, der die Mineralität des schwarzen Vulkanbodens eindrucksvoll widerspiegelt. In der Nase präsentiert er sich zunächst zurückhaltend, dann öffnen sich komplexe Aromen von Birne, getrockneten Kräutern, nussigen Nuancen und feinem Rauch. Am Gaumen wirkt er straff, kraftvoll und mineralisch mit einer subtilen phenolischen Spannung, die dem Wein Tiefe und Länge verleiht. Die lange Hefelagerung sorgt für eine harmonische Textur, cremige Anklänge und eine beeindruckende Balance zwischen Struktur, Säure und Gerbstoff. In der Jugend zeigt der Wein eine gewisse Strenge und Ernsthaftigkeit, öffnet sich jedoch mit Luft und Flaschenreife zu einem vielschichtigen, eleganten Burgunder mit großer aromatischer Präzision. Die Säure ist präsent, jedoch perfekt integriert und bildet das Rückgrat für die lange Lagerfähigkeit. Der Abgang ist ausdrucksstark, salzig-mineralisch und von großer Länge, was typisch für die besten vulkanischen Grauburgunder des Kaiserstuhls ist.

Speiseempfehlung
Dieser anspruchsvolle Grauburgunder harmoniert hervorragend mit feinen Wildgerichten wie Fasan mit Morcheln, Schwarzwurzeln und cremigem Risotto, da seine erdige Tiefe und die dezente Phenolik die Aromen des Gerichts perfekt aufnehmen. Ebenso passt er exzellent zu Freilandhuhn in reichhaltiger Sahnesauce mit Perigord-Trüffel, Rosenkohl und Spätzle, wo seine straffe Struktur und mineralische Frische der cremigen Sauce Eleganz verleihen. Auch zu aromatischen Pilzgerichten, kräftiger Geflügelküche oder nussigen Pastakreationen zeigt er große Harmonie und Finesse. Durch seine Komplexität eignet er sich zudem hervorragend für gehobene Küche und setzt sowohl auf dem Teller als auch im Glas eindrucksvolle Akzente. Ideal serviert wird er bei etwa 12 °C im Burgunderglas, und insbesondere in jungen Jahren profitiert er von einer Öffnung oder Dekantierzeit von drei bis vier Stunden.