Philipp Kuhn - Riesling Schwarzer Herrgott GG 2022

Das Weingut
Das Weingut Philipp Kuhn in Laumersheim zählt zu den stilprägenden Betrieben Deutschlands und ist seit Jahrzehnten Synonym für kraftvolle, strukturierte und charakterstarke Weine. Philipp Kuhn übernahm bereits mit 20 Jahren Verantwortung für Weinberge und Keller, sein erster eigener Jahrgang stammt aus 1992 — heute stehen damit mehr als drei Jahrzehnte Erfahrung hinter jedem Wein. Kaum ein Winzer hat den deutschen Qualitätsweinbau so geprägt wie er: 10x Deutscher Rotweinpreis und 5x Deutscher Rieslingpreis markieren eine Ausnahmestellung, die bis heute unübertroffen ist. Grundlage dieses Erfolges sind kalkreiche Spitzenlagen wie Kirschgarten, Steinbuckel, Saumagen, Schwarzer Herrgott, Steinacker und Philippsbrunnen, die den Weinen Spannung, Mineralität und kraftvolle Eleganz verleihen. Tradition, Intuition im Ausbau, niedrige Erträge und kompromisslose Qualitätsarbeit definieren den Stil — klar, präzise, trocken und immer mit Charakter.

Lage
Der „Schwarze Herrgott“ ist die nördlichste VDP.Große Lage der Pfalz und bildet ein außergewöhnliches Terroir auf einem nach Süden ausgerichteten, hoch gelegenen Kalksteinplateau. Die rund neun Hektar große Lage ist geprägt von hellem, porösem Kalkstein, schwerem lehmigem Mergel und terrassierten, steilen Parzellen, die eine intensive Handarbeit erfordern. Die Höhe sorgt für eine sehr späte Reife der Trauben, wodurch die Weine eine ausgeprägte Kühle, hohe Spannung und eine vibrierende Mineralität entwickeln. Das markante Herrgottskreuz, das der Lage ihren Namen gibt, ist weithin sichtbar und unterstreicht den besonderen Charakter dieses Terroirs.

Herstellung
Für den Riesling „Schwarzer Herrgott“ GG werden die Trauben unverletzt als ganze Trauben verarbeitet und zunächst rund zwölf Stunden mazeriert, um Struktur und Aromatik zu intensivieren. Die Gärung erfolgt spontan über mehrere Wochen mit natürlichen Hefen. Anschließend reift der Wein bis kurz vor der Abfüllung auf der Feinhefe, was ihm zusätzliche Tiefe und feine Cremigkeit verleiht. Der Ausbau erfolgt überwiegend im Edelstahltank, ergänzt durch kleine Anteile, die in Barriques vergoren oder ausgebaut werden. So entsteht ein Wein, der klare, kalkgeprägte Mineralität mit einer subtilen, eleganten Struktur verbindet.

Verkostungsnotiz
Der Riesling „Schwarzer Herrgott“ GG zeigt zu Beginn oft ein karges, kühles und ungestümes Wesen, das mit zunehmender Reife immer mehr an Komplexität gewinnt. In der Nase wirkt er sehr subtil, mit kalkig-rauchigen Nuancen, zarten Kräutern und einem Hauch gelber Apfelfrucht. Am Gaumen präsentiert er sich als wahres Mineralik-Monument: saftig, druckvoll und zugleich von einer tiefen, dunklen Salzigkeit geprägt. Aromen von Wiesenkräutern, Koriander und etwas Williamsbirne begleiten die straffe Textur. Trotz seiner Kraft bleibt die Frucht stets fein und zurückhaltend, während im Nachhall eine leichte Cremigkeit auftaucht, die beinahe burgundisch wirkt und den Wein harmonisch abrundet. Ein Riesling voller Energie, Präzision und vibrierender Spannung.

Speiseempfehlung
Dieser Riesling eignet sich hervorragend für aromatische, strukturierte und zugleich elegante Speisen. Besonders gut harmoniert er mit Gerichten, die frische Kräuter, Zitrusakzente oder eine feine, aber nicht zu schwere Sauce enthalten. Fein zubereiteter Fisch, helles Fleisch wie Kalb oder Geflügel sowie Kräutergerichte profitieren von seiner salzigen Mineralität und der kühlen Spannung. Auch anspruchsvolle vegetarische Küche, etwa mit Fenchel, Kohlrabi oder Wurzelgemüse, findet in diesem Riesling einen kraftvollen und dennoch präzisen Begleiter, der das Aromenspiel der Gerichte fein unterstreicht.