Rudolf Fürst - Bürgstadter Berg 1. Lage Weisser Burgunder 2020

Das Weingut
Das Weingut Rudolf Fürst in Bürgstadt zählt zu den Pionieren des modernen deutschen Burgunderstils. Seit 1638 besteht die Weinbautradition der Familie, die von Generation zu Generation weiter verfeinert wurde. Heute führen Sebastian und Isabell Fürst gemeinsam mit Paul Fürst das Weingut in vierter Generation – geprägt von tiefem Terroirverständnis, kompromissloser Qualitätsarbeit und burgundischer Präzision. Die Weißburgunder des Hauses genießen einen herausragenden Ruf: Sie verbinden die Finesse ihrer Herkunft mit der Handschrift eines der bedeutendsten Burgunder-Weingüter Deutschlands. Die Verbindung aus alter Genetik, ökologischer Bewirtschaftung, hoher Pflanzdichte und sorgfältigster Handlese macht jeden Wein zu einem präzisen Ausdruck seiner Herkunft und des Fürst-Stils: elegant, klar, strukturiert und stets von feiner Mineralität getragen.

Lage
Der Bürgstadter Berg bildet das Herzstück der Weinberge rund um Bürgstadt und umfasst zugleich die beiden berühmten Grand-Cru-Lagen Centgrafenberg und Hundsrück. Für den Weißburgunder spielt vor allem der östliche Teil des Berges eine Schlüsselrolle – dort sind die Böden gehaltvoller, tiefgründiger und ideal für die Rebsorte. Die Böden bestehen überwiegend aus Buntsandstein, einem warmen, durchlässigen Gestein, das den Weinen Eleganz, Salzspur und eine feinwürzige Struktur verleiht. Eingebettet zwischen Spessart und Odenwald profitiert der Berg von einem milden, warmen Mikroklima mit kühlen Nächten und idealer Luftzirkulation – entscheidende Faktoren für aromatische Reife und präzise Säure. Unter der Initiative der Familie Fürst wurde der Bürgstadter Berg als erste deutsche Weinbergslage mit dem höchsten EU-Herkunftsschutz ausgestattet – ein Zeichen seines einzigartigen Charakters.

Herstellung
Die Weißburgundertrauben aus dem Bürgstadter Berg werden ausschließlich selektiv von Hand gelesen, um perfekte physiologische Reife zu gewährleisten. Im Weingut werden die Trauben leicht mit den Füßen angequetscht – eine traditionelle, besonders schonende Methode, die eine feine Extraktion der Beerenhäute ermöglicht. Die Gärung erfolgt anschließend in kleinen burgundischen Eichenfässern, wo der Wein mindestens 16 Monate auf der vollen Hefe reift. Diese lange Hefelagerung verleiht ihm Tiefe, Schmelz und Eleganz, ohne die klare Handschrift des Terroirs zu überdecken. Der Weißburgunder präsentiert dadurch einen präzisen, kühlen Stil, verbunden mit einer sanften Cremigkeit, die für Struktur sorgt und ihm ein langes Reifepotenzial verleiht. Der Ausbau folgt dem Grundprinzip des Weinguts: viel Ruhe, wenig Technik, maximale Herkunftstreue.

Verkostungsnotizen
Der Bürgstadter Berg Weißburgunder zeigt sich klar, fein und äußerst elegant. In der Nase verbinden sich gelbe Birne, frischer Apfel, Grapefruit und feine zitrische Noten mit einer subtilen nussigen Komponente, die vom langen Hefelager stammt. Am Gaumen wirkt der Wein präzise und mineralisch, getragen von einer zarten Cremigkeit und einem eleganten Säurespiel. Die Buntsandstein-Mineralität zeigt sich in einer kühlen, leicht salzigen Struktur, die dem Wein Länge und Spannung verleiht. Feine Kräuteranklänge, etwas Weißblüte und ein Hauch Brioche entwickeln sich mit Luft und Reife. Ein Weißburgunder mit burgundischer Finesse, fränkischer Präzision und großer Ausdruckskraft – filigran, tiefgründig und zeitlos.

Speiseempfehlung
Dieser Weißburgunder ist ein vielseitiger, aber anspruchsvoller Essensbegleiter. Besonders harmoniert er mit feinem Fisch wie Zander, Saibling oder Steinbutt, der seine salzige Struktur aufnimmt. Auch zu hellen Fleischgerichten – etwa Kalbsrücken, Perlhuhn oder einer sanft geschmorten Poularde – zeigt er seine elegante Tiefe. Vegetarische Gerichte wie Risotto mit Zitrone und Thymian, gebratener Fenchel oder Tagliatelle mit Pilzen passen hervorragend zu seiner cremigen Textur. Reifer Käse aus Kuhmilch, besonders Burgunder- oder Almkäse, unterstreicht seine nussigen Noten. Ein Wein, der sowohl feine Küche begleitet als auch solo große Freude bereitet.