Rings - Kallstadter Steinacker Riesling 1G 2022 BIO

Das Weingut
Das VDP-Weingut Rings aus Freinsheim zählt heute zu den dynamischsten und profiliertesten Betrieben der Pfalz. Was als landwirtschaftlicher Mischbetrieb der Familie begann, entwickelte sich ab dem Jahr 2000 unter Steffen und später Andreas Rings zu einem reinen Spitzenweingut. Die beiden Brüder bewirtschaften inzwischen 40 Hektar in Kallstadt, Ungstein, Leistadt und Freinsheim – seit 2017 streng BIO-zertifiziert. Die Weine zeichnen sich durch Präzision, eine klare Handschrift und großartige Balance zwischen Saftigkeit und mineralischer Spannung aus. Kalkstein, Terra Rossa und sandige Böden prägen den Stil, während die Rings-Brüder konsequente Handarbeit, natürliche Bewirtschaftung und minimale Eingriffe im Keller verfolgen. Das Ergebnis: authentische Pfalz-Weine voller Kraft, Frische und Herkunft.

Lage
Der Kallstadter Steinacker ist die kühlste und zugleich kargste Rieslinglage des Weinguts. Kalk und Kalkmergel dominieren den Untergrund – Böden mit geringem Wasserspeichervermögen, die niedrige Erträge, kleine Beeren und enorme Aromenkonzentration hervorbringen. Diese Lage liegt im direkten Einfluss des Pfälzer Waldes: nachts kühlt kalte Luft in die Rebzeilen, Wind hält die Trauben trocken und das Klima bleibt selbst in heißen Jahren straff und frisch. Die Reife verläuft langsam, die Säure bleibt stabil, während die Mineralität immer stärker in den Vordergrund tritt. Hier entstehen Rieslinge ohne Üppigkeit – sehnig, kühl, fokussiert, mit salzigem Kern und einer fast kalkstaubigen Struktur.

Herstellung
Im Weinberg gilt reine Handarbeit – Ausgeizen, Laubarbeit, Bodenlockerung und Lese erfolgen selektiv und mit höchster Sorgfalt. Begrünung mit Klee, Rettich und Buchweizen fördert Biodiversität und lockert den Boden tief, Pferdemist dient als natürlicher Dünger – lebendiger Boden statt künstlicher Intervention. Nach der Handlese wird als ganze Traube gepresst, ohne Vorklärung, um maximale Spannung im Most zu bewahren. Spontangärung mit wilden Hefen, anschließend Ausbau im großen Holzfass und Edelstahl, lange Reife auf der Hefe bis August. Spät geschwefelt, ungeschönt, ungefiltert – ein Wein, der pur erzählt, wo er herkommt.

Verkostungsnotizen
In der Nase zeigt sich der Steinacker kühl, kalkig, straff – gelber Apfel, Limette, weißer Pfirsich, gefolgt von kreidiger Mineralität und leicht salzigem Druck. Am Gaumen wirkt er schlank und federnd, mit Spannung, Gripp und messerscharfer Säurepräzision. Kein Fruchtwein – ein Herkunftswein: Zitrus, Granny Smith, etwas Kräuterwürze, nasser Stein, Muschelkalk. Mit Luft öffnet er sich – mehr Textur, zarter Schmelz, längeres Echo. Das Finish trocken, salzbetont und vibrierend, fast elektrisierend – ein Riesling, der fordert, der nicht schmeichelt, sondern führt.

Speiseempfehlung
Perfekt zu Austern, rohem Fisch, Jakobsmuschel-Carpaccio oder Ceviche, wo seine Säure als präziser Kontrapunkt wirkt. Großartig zu puristischen Gerichten wie gedämpftem Kabeljau, hellen Saucen, Fenchel, Zitrone & Olive. Auch zu Ziegenfrischkäse, Tempura-Gemüse oder Risotto mit grünem Spargel zeigt er Größe. Ein Wein für Puristen – straff, salzig, klar, ideal für feine Küche und glasweise Genuss mit Tiefe.