Rudolf Fürst - Spätburgunder Centgrafenberg GG 2023

Das Weingut
Das Weingut Rudolf Fürst in Bürgstadt zählt zu den Pionieren des modernen deutschen Burgunderstils. Seit 1638 besteht die Weinbautradition der Familie, die von Generation zu Generation weiter verfeinert wurde. Heute führen Sebastian und Isabell Fürst gemeinsam mit Paul Fürst das Weingut in vierter Generation – geprägt von tiefem Terroirverständnis, kompromissloser Qualitätsarbeit und burgundischer Präzision. Die Weißburgunder des Hauses genießen einen herausragenden Ruf: Sie verbinden die Finesse ihrer Herkunft mit der Handschrift eines der bedeutendsten Burgunder-Weingüter Deutschlands. Die Verbindung aus alter Genetik, ökologischer Bewirtschaftung, hoher Pflanzdichte und sorgfältigster Handlese macht jeden Wein zu einem präzisen Ausdruck seiner Herkunft und des Fürst-Stils: elegant, klar, strukturiert und stets von feiner Mineralität getragen.

Lage
Der Centgrafenberg ist die ikonische VDP.GROSSE LAGE® des Weinguts und gilt als einer der besten Spätburgunder-Hänge Deutschlands. Die bis zu 40 % steilen Lagen bestehen aus verwittertem rotem Buntsandstein – einem der ältesten Gesteine der Trias –, stark eisenhaltig und reich an Mineralien. Diese Kombination sorgt für kühle Kraft, feine Würze und eine besondere salzige Spannung im Wein. Das Mikroklima im Talkessel von Miltenberg, geschützt durch Spessart und Odenwald, sorgt für warme Tage und kühle Nächte – ein idealer Kontrast für Pinot, der Frische, Balance und reife Tannine ermöglicht. Die Lage vereint Finesse, Struktur und Ausdruck wie kaum ein anderer Weinberg Frankens.

Herstellung
Die Vinifikation erfolgt streng burgundisch und mit kompromissloser Präzision. Die Trauben werden selektiv von Hand geerntet und in offenen Holzbottichen spontan vergoren – mit einem hohen Anteil ganzer Trauben, häufig bis zu 100 %, um Struktur, Eleganz und florale Komplexität zu intensivieren. Nach der Gärung reift der Wein 18 Monate in 228-Liter-Barriques aus französischer Eiche, mit einem fein dosierten Anteil neuer Fässer. Unfiltriert abgefüllt, zeigt der Wein seine ganze Tiefe und Herkunft unverfälscht. Der Ausbau ist darauf ausgerichtet, die Mineralität des eisenhaltigen Buntsandsteins und die innere Spannung des Spätburgunders zu bewahren.

Verkostungsnotizen
Der Centgrafenberg Spätburgunder präsentiert sich kühl, präzise und tiefgründig. In der Nase entfalten sich rote Waldbeeren, Sauerkirsche, Schlehe und florale Noten, begleitet von mineralischen Anklängen nach Eisen, zerstoßenem Stein und subtilen Rauchspuren. Am Gaumen zeigt der Wein eine feingliedrige, aber druckvolle Struktur mit seidig eingebundenen Tanninen, lebendiger Säure und einem eleganten, vibrierenden Zug. Mit Luft kommen Noten von Hagebutte, Kräutern, schwarzem Tee und feiner Gewürzwärme hinzu. Der lange, salzig-mineralische Nachhall ist charakteristisch für den roten Buntsandstein und unterstreicht die noble, fast schwebende Finesse dieses Großen Gewächses.

Speiseempfehlung
Dieser Spätburgunder ist ein exzellenter Begleiter zu anspruchsvollen Speisen und zeigt seine Eleganz besonders gut in Kombination mit feiner Küche. Ideal zu Reh, Hirschkalb oder Taube, gerne begleitet von Wurzelgemüse oder einer dezent gewürzten Jus. Auch zu Kalbsrücken, Ente oder geschmorten Pilzgerichten zeigt der Wein seine Präzision und Tiefe. Seine kühle Mineralität harmoniert zudem hervorragend mit Gerichten auf Basis von Trüffel, Pastinaken oder Steinpilzen. Selbst zu mittelkräftigen Käsesorten entfaltet er seine seidig-würzige Art und beeindruckt durch Länge und Eleganz.