Loimer - Ried Käferberg Grüner Veltliner 1. Lage 2022 BIO

Das Weingut
Fred Loimer zählt zu den bekanntesten Winzern Österreichs und steht wie kaum ein anderer für kompromisslose Qualität und biodynamischen Weinbau. Sein Weingut in Langenlois im Kamptal hat sich seit den 1990er-Jahren zu einem der führenden Betriebe des Landes entwickelt. Mit großer Sorgfalt, Geduld und Präzision entstehen hier Weine, die das Zusammenspiel von Boden, Klima und Rebsorte authentisch widerspiegeln. Loimer war einer der ersten Winzer, die konsequent auf biologische und später auf biodynamische Bewirtschaftung umstellten, und ist seit 2006 Mitglied der Vereinigung „Respekt-BIODYN“. Neben Spitzen-Rieslingen und Grünen Veltlinern aus berühmten Lagen wie Heiligenstein, Loiserberg oder Steinmassl entstehen hier auch hervorragende Pinot Noir, Chardonnay und Grundweine für Sekt. Die Philosophie des Weinguts basiert auf dem tiefen Verständnis von Terroir und einem nachhaltigen Umgang mit der Natur.

Lage
Das Donauraum-Klima ist entscheidend für die Stilistik der hier entstehenden Weine. Heiße, trockene Tage durch den Einfluss des pannonischen Klimas sorgen für eine optimale Reife der Trauben, während kühle Luftströme aus dem Waldviertel für Frische, Spannung und aromatische Komplexität sorgen. Ebenso prägend ist der Boden: Gföhler Gneis als Urgestein, überlagert von fruchtbarer Braunerde, Löss aus der Eiszeit sowie Lehm- und Schotterschichten bilden eine einzigartige Grundlage. Besonders eindrucksvoll zeigt sich diese Vielfalt am Käferberg. Die süd- bis südöstlich ausgerichtete Lage liegt zwischen 310 und 345 Metern Seehöhe, ist windgeschützt und bietet auf engem Raum eine beeindruckende geologische Vielfalt – von alten kristallinen Gesteinen wie Amphibolit und Gneis bis hin zu Tonmergeln, Sanden und seltenen Kiesen aus der Zeit des Paratethys-Meeres.

Herstellung
Die Trauben für diesen Grünen Veltliner wurden selektiv von Hand in kleine 20-kg-Kisten gelesen. Nach einer Ganztraubenpressung und einer Maischestandzeit von bis zu 24 Stunden erfolgte eine spontane Gärung in 1.250- und 2.500-Liter-Eichenfässern über vier Wochen bei maximal 24 °C. Der Ausbau erfolgte anschließend für 11 Monate auf der vollen Hefe ohne Schwefel im Eichenfass. Danach reifte der Wein weitere acht Monate auf der Feinhefe im Stahltank mit minimaler Schwefelzugabe. Abgefüllt wurde der Wein unfiltriert im August – ein Prozess, der auf maximale Natürlichkeit und Ausdruckskraft abzielt.

Verkostungsnotizen
Im Glas präsentiert sich der Wein goldgelb mit massiven Schlieren. In der Nase entfalten sich komplexe Aromen von gelben Äpfeln, Apfelstrudel, Honigmelone und Zitronengras, ergänzt durch eine feine Würze und Anklänge von Linsen mit Pfeffer. Am Gaumen zeigt sich eine saftige Fruchtfülle mit Noten von Äpfeln, Quitten und Kiwis, perfekt trocken mit agiler Säure und einer markanten salzigen Würze. Zitronenkuchen, Tsatsiki und eine cremige Textur prägen den langen Abgang, der durch Spannung, Struktur und einen intensiven Zitrusnachhall überzeugt. Der Wein ist wunderbar sortentypisch, kompakt und von großer Ausdruckskraft.

Speiseempfehlung
Dieser ausdrucksstarke Grüne Veltliner ist ein vielseitiger Begleiter zu klassischen Gerichten wie Wiener Schnitzel oder gebackenem Fisch. Seine saftige Frucht, die lebendige Säure und die feine Würze machen ihn zu einem idealen Partner für die traditionelle österreichische Küche, aber auch zu mediterranen Speisen oder leichten Fleischgerichten. Am besten entfaltet er sein Potenzial bei einer Serviertemperatur von 10 bis 12 °C.