Rudolf Fürst - Bürgstadter Berg 1. Lage Spätburgunder 2022

Das Weingut
Das Weingut Rudolf Fürst in Bürgstadt zählt zu den Pionieren des modernen deutschen Burgunderstils. Seit 1638 besteht die Weinbautradition der Familie, die von Generation zu Generation weiter verfeinert wurde. Heute führen Sebastian und Isabell Fürst gemeinsam mit Paul Fürst das Weingut in vierter Generation – geprägt von tiefem Terroirverständnis, kompromissloser Qualitätsarbeit und burgundischer Präzision. Die Weißburgunder des Hauses genießen einen herausragenden Ruf: Sie verbinden die Finesse ihrer Herkunft mit der Handschrift eines der bedeutendsten Burgunder-Weingüter Deutschlands. Die Verbindung aus alter Genetik, ökologischer Bewirtschaftung, hoher Pflanzdichte und sorgfältigster Handlese macht jeden Wein zu einem präzisen Ausdruck seiner Herkunft und des Fürst-Stils: elegant, klar, strukturiert und stets von feiner Mineralität getragen.

Lage
Der Bürgstadter Berg liegt eingebettet im Talkessel von Miltenberg und profitiert von einem warmen, aber zugleich ausgeglichenen Mikroklima im Schutz von Spessart und Odenwald. Die VDP.ERSTE LAGE umfasst Parzellen innerhalb der beiden berühmten Grand-Cru-Lagen Centgrafenberg und Hundsrück – den großen Geschwistern dieses Premier-Cru-Weins. Der eisenhaltige Buntsandstein prägt den Stil der dort wachsenden Spätburgunder: mineralisch, elegant, straff und niemals opulent. Die Weine zeigen Finesse, feine Würze und eine lebendige, kühle Struktur, die typisch für die Kombination aus Sandstein und geschütztem Maintal ist. Unter der Initiative der Familie Fürst erhielt der Bürgstadter Berg EU-weit den höchsten Schutzstatus und gilt heute als erste geschützte Ursprungsbezeichnung eines deutschen Weinbergs.

Herstellung
Die Spätburgundertrauben der Ersten Lage werden ausschließlich selektiv und in mehreren Durchgängen von Hand gelesen, um nur perfekt reifes, gesundes Lesegut zu verwenden. Oft werden die Trauben teilweise mit ganzen Beeren oder ganzen Trauben vergoren – eine burgundische Technik, die Eleganz, Frische und Struktur fördert. Die Maischegärung erfolgt spontan, begleitet von behutsigem Unterstoßen oder Umpumpen, um feine, seidige Tannine zu extrahieren. Anschließend reift der Wein mit großer Ruhe in französischen Barriques, wobei neue und gebrauchte Fässer sensibel kombiniert werden, um den Burgunderstil zu unterstreichen, ohne die Frucht zu überdecken. Durch die lange Reife auf der Hefe gewinnt der Wein Tiefe, Präzision und ein feines, kühles Rückgrat, das den Charakter des Bürgstadter Berges klar zum Ausdruck bringt.

Verkostungsnotizen
Der Bürgstadter Berg Spätburgunder zeigt sich im Duft fein, klar und burgundisch geprägt, mit Noten von Sauerkirsche, Waldhimbeere, Schlehe und einem Hauch Veilchen. Unterlegt wird die Frucht von einer aromatischen Sandsteinwürze, einem feinen mineralischen Druck und dezenten Kräuternoten. Am Gaumen wirkt der Wein seidig und präzise, mit straffer Struktur, reifer Säure und eleganten, sehr feinmaschigen Tanninen. Ein Hauch von Gewürzen, leicht erdige Noten und eine kühle, fast salzige Mineralität verleihen Tiefe und Länge. Der Wein bleibt stets leichtfüßig, aber komplex – ein Spätburgunder mit Finesse, großer Klarheit und feinem Reifepotenzial.

Speiseempfehlung
Dieser Spätburgunder eignet sich hervorragend als Begleiter zu feinen und aromatisch subtilen Speisen. Besonders gut harmoniert er mit Geflügel wie Perlhuhn oder Ente, die seine Eleganz und Würze aufnehmen. Auch zu Kalbsrücken, rosa Lamm oder zart gebratenem Rehrücken zeigt er seine delikate Struktur und filigranen Tannine. Pilzgerichte wie Steinpilzrisotto oder gebratene Kräuterseitlinge unterstreichen seine Erdigkeit und Mineralität. Ebenso passt er wundervoll zu mittelkräftigen Käsesorten wie Comté oder mildem Bergkäse, die seine feine Burgunderart elegant hervorheben.